Zukunft des Hallenbads – Ein Interview mit Markus Kuhlmann und Uwe Tuma!

Lange rätselten die Duderstädter Wassersportler, ob zum Winter das Hallenbad seine Türen öffnet. Zum Saisonende vom Freibad kam dann die Bestätigung, dass am 16. Oktober wieder Bahnen auf der Klappe gezogen werden können. Doch wie kam es zur „überraschenden“ Wiedereröffnung und hat das Hallenbad mit dem aktuellen Sanierungsstand eine Zukunft? Wir haben Geschäftsführer Markus Kuhlmann und Badleiter Uwe Tuma zum Interview gebeten und Fragen gestellt, die jedem auf der Zunge brennen.

 

 

Welche Sanierungsarbeiten sind/waren zur Eröffnung dringend notwendig?

Um das Hallenbad wieder in Betrieb zu nehmen, waren insbesondere Arbeiten an der Lüftungsanlage, den Betonpfeilern im Innenbereich, dem Hubboden, den Fliesen, den Wärmebänken und eine Instandsetzung der Duschanlagen zwingend erforderlich.

 

Wie kam es zur „überraschenden“ Wiedereröffnung vom Hallenbad?

Die Wiedereröffnung des Hallenbades für bis zu zwei Saisons wurde durch den Aufsichtsrat in seiner letzten Sitzung beschlossen. Hierzu wurden Mittel in Höhe von bis zu T€ 60 zur Verfügung gestellt, um ein Schwimmsportangebot bis zum Start einer eventuellen Bau- oder Sanierungsphase zu ermöglichen.

 

Was bedeutet das für den Schwimmsport der Schulen?

Während der prognostizierten 18-monatigen Bau- oder Sanierungsphase ist eine Nutzung des Bades für den Schwimmsport nicht möglich. Es wird nach Auswegen gesucht, den Schulsport in andere Bäder der Region zu verteilen und auch das Hallenbad in Gieboldehausen mit einzubeziehen. Zusätzlich würde das Freibad seine Saison in die Bauphase verlängern. Derzeit gehen wir davon aus, dass in der Hallenbadsaison 2017/2018 noch keine Bautätigkeiten zu erwarten sind. In dieser Zeit werden voraussichtlich die Planungen konkretisiert sowie Ausschreibungen der einzelnen Gewerke erfolgen.

 

Welche weitere Mängel weist das Bad grundsätzlich auf? 

Das gesamte Hallenbad ist aufgrund seines Alters vollständig sanierungsbedürftig. Insbesondere die Bereiche Energetik, Elektronik und Schwimmbadtechnik sind vollständig abgängig. Die derzeitigen Sanierungsarbeiten stellen nur einen Bruchteil der anstehenden Arbeiten dar und dienen ausschließlich dem Betrieb innerhalb der kommenden bis zu zwei Saisons, um das Schwimmsportangebot notdürftig zu gewährleisten.

 

Wie gewiss ist es, dass das Bad die kommende Wintersaison durchhält?

Wir haben mit den zuvor benannten Arbeiten, die bekannten Mängel provisorisch behoben. Es kann leider nicht gewährleistet werden, dass im laufenden Betrieb keine weitere Mängel auftauchen, die eine Schließung des Bades nach sich ziehen könnten.

 

Gibt es schon konkrete Pläne, wie die Nachfrage auf den Schwimmsport in der Region, egal ob privat oder auch für die Vereine bedient werden kann, wenn es das Hallenbad nicht mehr gibt?

Derzeit arbeiten alle Verantwortlichen an der zukünftigen Auslastung des Bades. Ein demographiebedingter Rückgang ist innerhalb der Schülerzahlen allerdings festzustellen. Glauben wir den Prognosen, werden bis zum Jahr 2020 rund 20% weniger Schülerinnen und Schüler das Hallenbad zu Schwimmzwecken aufsuchen. In Bereich des Vereinssports ist mit Ausnahme der DLRG kein Schwimmsportverein innerhalb des Kreissportbundes in unserem Einzugsgebiet vorhanden. Es gilt daher kluge Konzepte zur zukünftigen Auslastung des Bades zu finden. Derzeit haben wir mit rund 20.000 Besuchen etwa die Hälfte der Besucherzahlen anderer, vergleichbarer Bäder in der Region. Das ist deutlich zu wenig für die laufenden Kosten. Wir müssen im Minimum 40.000 Besucher dauerhaft realisieren. Hier gilt es also auch zukünftige Trends zu berücksichtigen.

 

Auf was können sich Schwimmfreunde diese Saison noch freuen? Wird es diesen Winter wieder Events wie „Romantischer Advent“ geben?

Auch in diesem Jahr werden wir wieder unser Weihnachtsschwimmen anbieten. Weitere Aktionen hängen stark von der Nachfrage der Badegäste ab. Sicher wird es auch wieder einen Schwimmkurs geben. Hierzu verweisen wir auf die jeweiligen Veröffentlichungen auf der Homepage, unserem Facebook-Kanal oder der örtlichen Presse.