HAI IM NEUEN BABYBECKEN

Bauarbeiten abgeschlossen – jetzt hofft das Bäder-Team auf Lockerungen und eine frühe Saisonöffnung.

Das Bäder-Team in Duderstadt ist früh dran. „Wir wollen vorbereitet sein,“ sagt Geschäftsführer Markus Kuhlmann und hofft auf einen zeitigen Saisonstart. Und mit Blick auf die Corona-Pandemie auch auf entsprechende Lockerungen, „damit wir überhaupt öffnen dürfen“.

Seit Anfang März sind die Mitarbeiter aus der Kurzarbeit zurück, berichtet der Chef der Eichsfelder Blockheizkraftwerk- und Bäder (EBB) GmbH. Sie bereiten das Freibad an der Talwiese vor. Es gibt genügend zu tun – Technik überprüfen, Ausbesserungsarbeiten, Reinigung von Becken und Gebäude. Und gerade erst haben sie schon einmal Wasser in eines der Becken gelassen – zum Test, ob alles dicht sei, sagt Badleiter Uwe Thuma. Gemeint ist das neue Babybecken, das über den Winter komplett neu gebaut wurde und im Februar fertig geworden ist. Das Konzept soll auch bei weiteren Sanierungsschritten Schule machen: Bauarbeiten über den Winter und eine möglichst frühe Saisonöffnung, kündigen Kuhlmann und Tuma an.

Jedes Jahr werde Geld in die Hand genommen, um das Freibad nicht nur funktionsfähig sondern auch für Besucher attraktiv zu halten, so Kuhlmann. 2019 gab es einen neuen Sprungturm, und im vergangenen Jahr wurde trotz aller Unwägbarkeiten in die Ausbesserung der Beckenumrandung sowie eine neue Nestschaukel und ein Spielhaus für Kleinkinder investiert. Diesmal war nun die Kompletterneuerung des 18 Jahre alten Babybeckens an der Reihe. 150.000 Euro habe es gekostet, das 2002 gebaute Becken von Grund auf zu erneuern und umzugestalten. Unter anderem bekam das Becken neue Fliesen und eine neue Umrandung, Stolperfallen wurden entfernt, zählt Thuma auf. Ferner wurden die alten Steinabgrenzungen zum etwas tieferen Beckenbereich entfernt und durch zwei „Wälle“ ersetzt. Neu im Becken ist ein drehbarer Wasserspeier in Form eines kleinen blauen Haifischs. „Allein der Hai hat 10.000 Euro gekostet“, sagt Kuhlmann und berichtet von explodierenden Kosten im Bereich Bädertechnik.
Oftmals sehe man gar nicht sofort, wo das investierte Geld bleibt, meint der EBB-Geschäftsführer. So wurde zum Beispiel auch die Steuerung der Chlorregulierung für die Becken erneuert. Kostenpunkt: etwa 20.000 Euro. Die alte Technik stammte nach Angaben Tumas noch aus den 80er-Jahren, die neue funktioniere nun automatisiert.

„Wir wollen außerdem energetisch etwas machen“, sagt Kuhlmann und denkt dabei an eine Photovoltaikanlage auf dem Hauptgebäude. Auch eine E-Ladesäule für Autos sei angedacht. Außerdem soll im Funktionsgebäude die Barrierefreiheit verbessert werden. Der EBB-Geschäftsführer hofft, dafür eventuell entsprechende Zusatztöpfe anzapfen zu können. Die jetzt vorgenommenen Investitionen fallen Kuhlmann zufolge nicht in das geplante Sanierungskonzept, für das die Stadt Duderstadt im Oktober vergangenen Jahres Fördermittel aus dem Bundesprogramm „Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur“ beantragt hatte. Eine Umwidmung der einstmals für einen Hallenbadneubau bewilligten Zuschüsse von 3,32 Millionen Euro war nicht möglich. Die Freibadsanierung war auf rund 4,4 Millionen Euro geschätzt worden. Ein Bewilligungsbescheid liege bislang nicht vor, so Kuhlmann, die Planungen indes schon. Die Sanierungsschritte ließen sich über mehrere Jahre aufteilen, erläutert der EBB-Geschäftsführer. Die Arbeiten sollen dann jeweils von Herbst bis Frühling ausgeführt werden – ganz so, wie es diesmal auch mit der Erneuerung des Babybeckens aufgrund der guten Witterung möglich war.

„Entscheidend ist, dass wir im Sommer öffnen können und das Bad nicht wegen der Arbeiten schließen müssen.“ Die „Sanierung im Bestand“ sieht unter anderem Beckensanierungen vor, wobei das beheizbare 50-Meter-Becken entgegen ursprünglicher Überlegungen bestehen bleiben soll. Der Zustand sei aktueller Begutachtungen zufolge weniger schlecht als zunächst befürchtet, erklärt Kuhlmann. „Das 50-Meter-Becken ist inzwischen unser Alleinstellungsmerkmal“, so Tuma mit Blick auf die umliegenden Bäder. Im Ausblick sieht Kuhlmann den Einbau einer Minigolfanlage auf dem Freibadgelände zusammen mit Überlegungen, im Bereich Talwiese dauerhafte Wohnmobilstellplätze samt entsprechender Infrastruktur anzulegen.

 

(Text: Britta Eichner-Ramm, Eichsfelder Tageblatt vom 09.03.2021)