Freibad Duderstadt: Halbe Million Euro für Beckensanierung

Eichsfelder Blockheizkraftwerk und Bäder GmbH investiert in Zukunftssicherung / Große Sorgen vor Entwicklung der Energiekosten und Personalmangel.

Das Duderstädter Freibad ist Anfang der 70er-Jahre gebaut worden. Jetzt investiert die Eichsfelder Blockheizkraftwerk- und Bäder (EBB) GmbH mehr als eine halbe Million Euro in dringend notwendige Arbeiten. Die aktuelle Sanierungsmaßnahme am Nichtschwimmerbecken ist nicht die erste Investition in die Zukunftssicherung des Bades an der Talwiese, aber eine der größeren in den vergangenen Jahren.

EBB-Chef Markus Kuhlmann und der Duderstädter Bürgermeister und Vorsitzende des Aufsichtsrates, Thorsten Feike, treibt derzeit nicht nur der Sanierungsbedarf des Bades um. Der ist schon länger bekannt und wurde von Kuhlmann schon vor drei Jahren auf ein Gesamtvolumen von etwa 4,4 Millionen Euro geschätzt. Aktuell sind es vor allem die explodierenden Energiekosten, die Sorge bereiten. Die gestiegenen Betriebskosten des Freibades werden Auswirkungen haben, sind sich Kuhlmann und Feike einig. Beispielsweise müsse auch über eine Erhöhung der Eintrittspreise nachgedacht werden. Wie viel mehr die Besucher künftig für den Freibadbesuch bezahlen müssen, steht bisher noch nicht fest. „Wir glauben, dass wir eine verträgliche Lösung finden“, betont der EBB-Geschäftsführer. Zuletzt waren die Preise vor drei Jahren angepasst worden.

Die Freibadsanierung ist auf mehrere Jahre angelegt. Jedes Jahr hat die EBB Geld dafür in die Hand genommen, „damit das Freibad auch in Zukunft nutzbar ist“, sagt Feike, aber auch um die Attraktivität für die Besucher zu erhalten. Zuletzt war im vergangenen Winter das Babybecken erneuert worden, davor gab es einen neuen Sprungturm, und auch die Beckenumrandung des Schwimmerbeckens wurde erneuert. Diesmal werde eine große Summe investiert, so der EBB-Aufsichtsratsvorsitzende weiter. Insgesamt sind für die laufenden Sanierungen 550 000 Euro veranschlagt. Bei den Kosten machten sich auch die gestiegenen Materialkosten bemerkbar. Rund 450 000 Euro von der Gesamtsumme kostet allein die Erneuerung des sogenannten Beckenkopfs einschließlich der Rohre am Nichtschwimmerbecken. „Wir hatten zuletzt Wasserverluste um die zehn Kubikmeter – pro Tag“, berichtet Kuhlmann – deutlich mehr als üblich. „Irgendetwas ist undicht“, erklärt er und hofft, dass das Leck bei den jetzigen Arbeiten gefunden wird.

Vor wenigen Tagen haben die Mitarbeiter eines Betriebes aus Hann. Münden damit begonnen, das Pflaster um das gesamte Becken aufzunehmen. Der Beckenrand wird von der Rinne bis hinunter zu den Zulaufrohren entfernt und repariert. Außerdem werden die beiden Dusch-Zugänge zum Schwimmer- und Nichtschwimmerbecken erneuert. „Sie werden barrierefrei“, so Kuhlmann, „und können künftig auch von Rollstuhlfahrern passiert werden“.

Weiterhin ist im Verlauf der aktuellen Sanierungsarbeiten auch vorgesehen, auf dem Technikgebäude eine Solaranlage zu installieren, mit der das Beckenwasser erwärmt wird. Das soll dazu beitragen, die Betriebskosten des Freibads zu senken. Die Bauarbeiten sollen bis Ende April abgeschlossen sein, die Eröffnung des Freibades für die Saison 2022 peilt Kuhlmann für Mitte Mai an. Das sei aber abhängig von der Witterung. Bisher hatte die Stadt Duderstadt kein Glück mit ihren Anträgen auf Förderung der Sanierungsarbeiten ihrer Tochtergesellschaft. Wie schon in den Vorjahren müssen die Kosten auch dieses Mal von der EBB gestemmt werden. „Damit sind jetzt unsere Reserven aufgebraucht“, so der EBB-Geschäftsführer.

Und ein weiterer Punkt beschäftigt Kuhlmann. Denn das Freibad-Team braucht dringend Verstärkung. Eine Stellenanzeige habe bisher keinen Erfolg gehabt. Die Mitarbeiter hätten im vergangenen Jahr den Ausfall einer Bäderfachkraft durch ein hohes Maß an Flexibilität kompensieren können. Und auch die Deutsche Lebensrettungsgesellschaft Eichsfeld habe geholfen, die Badeaufsicht sicherzustellen. Doch auch die DLRG habe derzeit personelle Engpässe. (Text & Foto: Britta Eichner-Ramm, Eichsfelder Tageblatt vom 12.03.2022)